Donnerstag, 14. September 2017
Schulbank, Sandstrand, Sonnenuntergang
Wie ihr wisst, waren wir mal wieder früh auf. Nachdem wir den Blog geschrieben haben, den wir den Abend zuvor nicht mehr geschafft hatten, ging es dann erstmal zum Frühstücken. Ich war schon in der Nacht öfter wach und mir war flau im Magen, so dass wir uns zunächst jeder einen frisch gepressten Saft gegönnt haben.



Aber auch das Essen im Anschluss war super lecker und doch wieder viel zu viel.



Da wir so früh auf den Beinen waren, bin ich dann doch noch einmal ins Meer gesprungen und habe die Fische beobachtet. Man kann auf dem Bild vielleicht schon erkennen, wie braun ich mittlerweile geworden bin.



Das Meer war über Nacht aber doch ganz schön in Bewegung, so dass ich früh neben den vielen Fischen auch gleich 2 Quallen mit roten Ärmchen gesehen habe. Da wir vor den teils gefährlichen Quallen im Karibischen Meer gewarnt wurden, hatte ich dann nicht mehr ganz so viel Lust weiter zu Schnorcheln. Außerdem haben wir noch die Taschen packen müssen, denn heute hieß es wieder Abschied nehmen. Das Rockhouse war wunderbar und wir gehen nur ungern, aber das weiß man ja vorher nie so genau.

Wir haben, wie gestern schon angedeutet, heute Lust gehabt, die angebotene Tour zu der kurz vor der Einweihung stehenden neuen Schule, die mit Mitteln der Rockhouse Foundation gebaut wurde, mitzumachen. Da wir 10:30 Uhr die Taschen bereits gepackt hatten und sogar schon den kleinen Ausflug ins Meer hinter uns gebracht haben, sind wir zur vereinbarten Zeit an die Rezeption gegangen. Wir waren, mal wieder, die einzigen Touristen, die an dieser Tour teilnehmen wollten.

Der Bus war klimatisiert und wir sind mit einer jamaikanischen Angestellten und dem jamaikanischen Fahrer ins ca. 30 Minuten entfernte Savanna la Mar gefahren. Hier wird voraussichtlich in 1 Woche die neue S.I.I.A. Schule eröffnet.



Diese ist komplett aus Mitteln der Rockhouse Stiftung entstanden und es liegen 5 Jahre Planung, Geld einsammeln und Umsetzung hinter der Ideengebung. Die Schule ist in einem Problembezirk von Sav-la-Mar errichtet und soll vor allem Kindern mit Behinderungen die Möglichkeit zu Bildung verschaffen. Wir haben auf der halbstündigen Fahrt viele viele Fragen stellen können und einiges über das Bildungssystem in Jamaika gelernt. Mehr dazu gleich.

Zunächst kamen wir am Gelände der neuen Schule an und haben die bereits dort befindliche Nachbarschule gesehen. Es war eine große Überraschung. Die alte Schule ist keine Schule, so wie wir sie kennen, sondern nichts weiter als 2 Zelte ohne Wände, unter der die Kinder bei der enormen Hitze lernen.



Das alte Schulgebäude ist nach einem Sturm ohne Dach und einsturzgefährdet, so dass die Kinder seit längerem in diesem provisorischen Zelt unterrichtet werden müssen.



Wir haben gelernt, dass in Jamaika zwar Schulpflicht herrscht, aber Schule nicht umsonst ist. Neben dem Schulgeld muss auch einiges an finanziellen Mitteln für Schulkleidung, Essen, Bücher und vor allem den Schulweg aufgebracht werden. Daher kommt es nicht selten vor, dass die Kinder nur an 2 Tagen die Woche zur Schule gehen können. Für mehr reicht das Geld der Eltern eben nicht.

Doch auch wenn die Kids es zur Schule schaffen, heißt es nicht, dass die Bedinungen zum Lernen optimal sind. Üblicherweise sind 40-50 Kinder in einer Klasse. Lehrer verdienen hier ebenfalls nur rund 400 US-Dollar pro Monat und werden nicht weiter staatlich unterstütz. Lernschwache oder behinderte bzw. anderweitig eingeschränkte Kinder erfahren leider durch die großen Klassen keine gesonderte Aufmerksamkeit. In Jamaika gibt es Colleges, aber diese werden meist nur als Sprungbrett genutzt, um dann im Anschluss in den USA oder in England einen gut bezahlten Job zu finden und das Land zu verlassen.

Die S.I.I.A. Schule will nun einiges besser machen. Es gibt hier maximal 15 Kinder pro Klasse und die Klassen mit den Kindern, die Einschränkungen haben, sind mit 2 Lehrern und einer weiteren Betreuungsperson ausgestattet. Die neu gebaute Schule ist komplettt Barrierefrei. Es gibt einen Garten in dem die Kinder nicht nur lernen, wie man welche Pflanzen anpflanzt, sondern in dem auch die Pflanzen für das tägliche Mittagessen angebaut werden. Jeder Klassenraum hat eine eigene Toilette nebst Waschraum, was wohl eine Seltenheit in Jamaika ist.



Mit den wenigen zur Verfügung stehenden Mitteln ist noch nicht die ganze Schule fertig geworden. Die Gebäude stehen zwar bereits, aber der Ausbau einiger Klassenzimmer nimmt noch einiges an Zeit und vor allem Geld in Anspruch.



Dennoch haben alle aus der Region stammenden Arbeiter einen super Job gemacht. Die Gebäude haben eine sehr große Deckenhöhe, so dass eine gute Luftzirkulation entsteht unddie Räume fühlbar abkühlt. Es ist viel Glas verbaut worden, um den natürlichen Lichteinfall optimal zu nutzen. Es wurden ausschließlich lokale Hölzer verwendet, die größtenteils recycelt und liebevoll aufbereitet wurden. Uns wurde berichtet, dass beim Bau des Gebäudekomplexes auch einige Arbeiter aus unterschiedlichen Ghettos zusammenarbeiten mussten. Da gab es wohl auch mal Rivalitäten, aber das gemeinsame Arbeiten an einem so sinnvollen Zweck hat die persönlichen Streitereien in den Hintergrund gerückt.



Mit viel Liebe zum Detail ist etwas Schönes entstanden. Sogar die Höhe der Tische und Stühle sowie der Toiletten und Waschbecken ist auf die Größe der Kinder ausgerichtet. (Welche die Schule bereits ab dem Alter von 3 Jahren besuchen.)



Die Arbeiter haben sich namentlich ebenfalls verewigt und haben uns mit viel Stolz die Schule und das gesamte Projekt gezeigt und vorgestellt.



Gern haben wir auch etwas für diesen Zweck gespendet und sind anschließend weiter unserer Wege gezogen.

Zunächst ging es an den angeblich schönsten Strand Jamaikas, den 7-Mile-Beach. Darunter versteht man 11 km reinen Sandstrand aus weißem Sand und türkisem Meer. Da weite Teile des Strandes von Resorts und Hotels belegt sind, haben wir von der Rezeption noch den Tipp bekommen, wo man parken kann und gutes Essen bekommen.

Gesagt, getan - ab ging es ins Woodstock.



Hierunter versteht man eine nette Bar direkt am Strand mit dem typischen Jerk Food und kühlen, frischen Drinks.





Mir war weiterhin flau im Magen, so dass ich nur eine kleine Vorspeise hatte. Aber der frische Smoothie tat sehr gut und Sebi hat sein Fisch-Sandwich auch sehr gut geschmeckt. Wir saßen direkt mit Blick auf das türkise Meer und haben es uns gut gehen lasssen.



Im Anschluss sind wir noch ein paar Meter am Strand entlang spaziert.





Da es aber weiterhin eine brütende Hitze war, sind wir dann in das mit Klimaanlage versehene Auto gesprungen und schnell weitergefahren.

Es ging dann von Negril nach Treasure Beach. Die Fahrt hatte ein Highlight, welches wir euch nicht vorenthalten wollen. Während wir fuhren, sahen wir oben aus einem Haus einen Mann rausschauen, der sich nach einer der rumhängenden Stromkabel gestreckt hat. Das hat uns sehr verwundert.



Noch schräger wurde es, als wir erkannten, dass es sich hierbei nicht um ein stehendes, sondern um ein provisorisch aufgebocktes und mit dicken Holsstämmen beschwertes Haus auf Rädern handelte. Dieses fuhr dann auch noch auf der falschen Seite! (Beiden, bevor es sich für die Gegenrichtung entschied.) Das ist also Umziehen auf Jamaikanisch.



Gegen 16 Uhr waren wir dann bei unserer neuen Bleibe, dem Katamah Guesthouse in Treasure Beach. Hierbei handelt es sich irgendwie um eine liebevoll angelegte Touristen-Hippie-Kommune. Der Geruch von Gras liegt deutlich in der Luft und eigentlich lagen alle Bewohner nur tiefenentspannt auf ihren Liegen oder in Hängematten.

Wir haben hier ein kleines Apartment mit Terrasse, aber sehr zu Sebi's Leidwesen: ohne Klimanlage. Auf dem Bild hier seht ihr unser Auto (das einzige in dieser Kommune) und die überdachte Terrasse links davon ist unsere Bleibe für die nächsten zwei Tage.



Das Guesthouse ist aber direkt am Strand und hat eine offene gemeinschaftlich genutzte Küche und verschiedene kleine Rückzugsorte.



Wir wollten aber nicht einkaufen und selber kochen, so dass wir in das Jake's gefahren sind, eines der etwas besseren Häuser hier im Ort.



Die haben hier einen Pool und leckere Drinks, das war schon ganz schön.



Wir sind zunächst vor an den Strand und haben den Sonnenuntergang bei einem kühlen Drink abgewartet.





Im Anschluss haben wir im Restaurant etwas gegessen. Es war sensationell. Ich hatte Lamb-chops und Sebi hatte mit Knoblauch gebutterte Krabbe, beides gut gewürzt und unschlagbar lecker.





Der Blick auf den Pool war ebenfallls romantisch und nach dem Ausklingen des Abends versuchen wir jetzt, so ganz ohne Klimaanlage die Nacht bei vielleicht kühlen 26 Grad (noch sind es knapp 30 Grad) zu überstehen.

Wir berichten morgen, ob dies gelungen ist.
Gute Nacht.



Mittwoch, 13. September 2017
Kopfüber, Kopfunter
Guten Morgen. Es ist kurz nach 5 Uhr und Sebi und ich sind schon wieder wach. Da wir gestern nur kurz geschrieben haben, dass wir zu müde zum Schreiben sind, folgt heute der ausführliche Blog mit neuen Bildern.

Wir haben gestern in diesem sehr entspannungsfördernden Resort die Sonne genossen und das gemacht, was man wohl Urlaub nennt :) Morgens waren wir erneut kurz nach 6 wach und haben die Stunde bis zum Frühstück den Wellen gelauscht. Es gibt hier bewusst keine Fernseher auf den Zimmern oder irgendwo, so dass man gezwungen wird, einfach mal die Seele baumeln zu lassen. Also haben wir unsere herrliche Außendusche genutzt und auf der Terrasse das Meer beobachtet. Wirklich traumhaft.

Um 7 ging es dann zum Frühstück. Im Vergleich zu unserer ersten Unterkunft ist es hier kein All Inclusive Resort, was aber sehr deutlich zur Qualität des Essens beiträgt. Es war ein wirklich hervorragendes A la Carte Frühstück mit richtig frischem reifen Obst, super leckerem Blue Mountain Coffee aus der Region und selbstgemachter Orangen-Ingwer Marmelade.



Im Anschluss sind wir durch das weitläufige Resort spaziert und waren wie verzaubert. Es ist ein herrliches Fleckchen Erde hier und die Liebe zum Detail, die hier beim Bauen und Einrichten eingeflosssen ist, kann man deutlich sehen. Hier ein paar Eindrücke für euch.







Wir sind direkt an den Klippen und da es hier keinen Sandstrand gibt, ist das Wasser sehr sehr klar. Somit stand heute definitiv Schnorcheln auf dem Plan. Da es aber noch sehr früh war, sind wir zunächst an den Pool gegangen und die Sonne brannte schon mächtig.





Da gestern Entspannung auf dem Plan stand, haben wir uns gleich morgens die ersten Drinks gegönnt :) Ein Traum, da das super freundliche Personal den Drink bis an den Pool bringt. Das ist ein kleines Stück Luxus, den wir uns gegönnt haben.



Nun war es soweit, ich wollte zum ersten Mal in meinem Leben Schnorcheln gehen. Die Maske sieht zwar komisch aus, funktioniert aber bei mir prima.



Sebi hatte leider das Gefühl, dass er zu wenig Luft bekommt und hat sich daher nur ganz kurz im Wasser aufgehalten. Dafür hat er aber schöne Bilder machen können.



Auch ich habe versucht, mit meinem Handy in einer Schutzhülle ein paar Bilder von den vielen bunten Fischen zu machen, das ist aber leider nicht wirklich gelungen.



Aber ich kann euch sagen, es war ein Traum. Es ist so ruhig unter Wasser und ich habe Stechrochen gesehen, viele bunte Fische (verzeiht, dass ich die Namen nicht kenne) und auch einen Kugelfisch. Die Korallen waren hier nicht ganz so bunt, aber durch den Einfall des Sonnenlichtes leuchteten die blauen, gelben und roten Fische richtig schön. Ich war insgesamt bestimmt 4 oder 5 Mal eine Runde Schnorcheln gestern, während Sebi die Sonne genossen hat. Er hat aber auch in den Klippen ein paar Meerestiere gesehen, neben den vielfältigen Krabben zum Beispiel diesen kleinen Seeigel.



Wir hatten diverse Drinks zur Erfrischung und haben dann auch aus der Grilltonne ein wirklich hervorragendes Fisch-Sandwich gegessen. Da wir die Kamera nicht immer dabei hatten, gibt es hiervon keine Bilder. Aber es war wirklich alles traumhaft schön gestern.

Am Nachmittag hatten wir trotz Sonnencreme deutlich gemerkt, dass die karibische Sonne sehr stark ist. Besonders da man beim Schnorcheln knapp unter der Wasseroberfläche ist hat mein Rücken gebrannt und auch die Waden haben gezwiebelt. Also sind wir aufs Zimmer und haben beschlossen, trotz Schwips (ja ja, Sonne und Alkohol) noch einen kleinen Ausflug zu Fuß zu machen. In 1,3 km Entfernung zu unserem Hotel ist Rick's Café und auch der Leuchtturm von Negril. Wir haben uns also was leichtes angezogen, Badesachen drunter und los ging es. Auch wenn es nur ein Katzensprung entfernt war, haben wir uns aufgrund der Hitze und brennenden Sonne halb zu Tode geschwitzt. Endlich angekommen, sind wir erstmal ins erfrischende Meer gehüpft. Rick's Café ist eine Party-Location für Touristen die aber so ein spezielles Basin zum Klippenspringen hat.





Wir haben uns zwar nicht von ganz oben getraut zu springen (wie es eigentlich auch nur die Einheimischen und ein paar ganz mutige Jungs getan haben) aber wir sind von der unteren Klippe ein paar Mal ins Wasser gehüpft.











Ein paar Einheimische springen für etwas Kleingeld sogar von einem extra aufgebauten Mast. Das hier ist ein Suchbild, man sieht den Springer mit hellblauer Badehose in der Luft bei den Bäumen.



Im Hintergrund von Rick's Café ist der Leuchtturm von Negril zu sehen.



Nach einem Bier ging es dann aber wieder zurück zu unserem Hotel, da wir uns irgendwie mittenmang der Leute, die hier zum Party machen sind, nicht so wohl gefühlt haben.

Unser Resort hat gestern um 17 Uhr für eine Stunde die Gartenanlage gesperrt gehabt, da hier etwas gegen das Zika-Virus, welches durch Mücken übertragen wird, gesprüht wurde. In der Zeit gab es dann Häppchen und Drinks aufs Haus am Pool. Dabei wurde dann auch von der Hotel-Chefin einiges zum Resort und der Geschichte erzählt. Auch wurden die leitenden Angestellten vorgestellt und etwas zum vielfältigen kostenfreien Angebot für die Gäste erzählt. So gibt es hier morgens um 8 Yoga draußen unter freiem Himmel am Meer und Abends gibt es hier Tanzstunden. Der Dance Instructor hat ein paar lustige Moves gezeigt, die bildlich nicht so spannend sind aber ihr versteht sicher was gemeint ist.



Wir haben uns super mit dem Personal unterhalten. Alle Jamaikaner sind begeistert (und überrascht), dass wir die Insel auf diese Weise erkunden, wie geplant. Jeder erklärt uns für (leicht) verrückt, dass wir selbst mit einem Auto die Insel erkunden, Touristen haben normalerweise einen Fahrer oder nehmen an Gruppenreisen teil. Selbst unter den Angestellten gibt es kaum einen Jamaikaner, der groß außerhalb seiner Geburtsstadt gewesen ist, geschweige denn außerhalb von Jamaika. Wir haben mal nett gefragt, was man so als Angestellter verdient und uns wurde gesagt, dass die Luxus-Resorts so im Schnitt 100 US Dollar pro Woche an Lohn zahlen. Da wir hier in dem großen Supermarkt selbst über die teuren Preise für Lebensmittel erstaunt waren, haben wir gefragt, wie man für 400 Dollar im Monat Lebensmittel bekommt. Es ist dann wie vermutet, dass die meisten Jamaikaner, selbst mit einem lukrativen Job in einem Resort, dennoch meist Selbstversorger sind. Jeder baut Obst und Gemüse an und jeder hat ein paar Ziegen oder einen Fischer in der Familie. Was man nicht selbst anbaut tauscht man bei seinem Nachbarn ein gegen was auch immer man selbst hat.

Das Rockhouse Resort, in dem wir aktuell sind, unterstützt die Region indem sie mehrere Schulen gebaut haben und über eine Stiftung die Bildung fördern. Heute um 10:30 Uhr können wir, wenn wir das schaffen, mit einem Bus in eine der Schulen fahren und mal dem Unterricht lauschen und mit den Leuten ins Gespräch kommen. Da wir aber heute auch abreisen und weiterziehen sind wir nicht sicher, ob wir das schaffen. Spannend wär es aber schon.

Am Abend gab es erneut einen traumhaften Sonnenuntergang.





Nach dem erneut sehr leckeren lokalen Essen sind wir nach der vielen Sonne und Bewegung aber so müde, dass wir gleich ins Bett gegangen sind.

Heute geht es dann weiter nach Treasure Beach. Hier wohnen wir in einem kleinen Guesthouse direkt am Strand, wir sind gespannt.



Platzhalter
Halli, hallo, hallöle.

Welch merkwürdiger Titel, mag man sich sagen. Tatsächlich ist es hier 21:12 Uhr und wir sind stinkemüde. Von einem tollen Abendessen gesättigt, mit einem Fuß im Lummerland, lauscht man im Bett liegend dem rhythmischen Meeresrauschen. Wer hat da noch Kraft in den Augenliedern, sie für eine Bildauswahl offen zu halten?

Wir nicht =)

Vor unserer morgigen weiterreise, wird das aber nachgeholt.

Habt einen tollen Mittwoch und bis später =)



Dienstag, 12. September 2017
Von Mo'Bay nach Negril
Heute hieß es Abschied nehmen von dem Resort in Montego Bay. Der Tag begann mit blauem Himmel und Sonnenschein.



Wir haben die Koffer gepackt und uns im Resort noch einmal beraten lassen, wie wir das mit dem Betteln und Geld fordern besser in den Griff kriegen. Im Prinzip lautete der Tipp, dass wir Jamaikanische Dollar griffbereit haben sollen, weil die Leute darauf weniger scharf sind. Da wir bei dem ersten Geldautomaten nur die Amerikanischen Dollar ziehen konnten, haben wir uns gleich noch sagen lassen, wo es die Jamaikanischen Dollar gibt.

Also ging es nach dem Frühstück zunächst einmal zu einer Bank und wir haben sowohl Amerikanische, als auch Jamaikanische Dollar geholt. Im Anschluss ist es uns auch gelungen, das Auto einmal voll zu tanken.

Da das Wetter für heute immer mal wieder etwas Regen angesagt hat, sind wir zunächst Richtung Osten gefahren. Hier befindet sich Jamaikas angeblich berühmteste Gebäude, das Rose Hall Great House.



Das 1770 fertig gestelllte Anwesen war das Herrenhaus der Familie Palmer und zum Anwesen gehörten neben sehr viel Land auch 2000 Sklaven aus Afrika. Berühmt berüchtigt ist das Haus durch Annie Palmer, die der Legende nach 3 reiche Ehemänner in kürzester Zeit ermordete und zu guter Letzt selbst von einem befreiten (Lust-)Sklaven ermordet wurde.





Angeblich spukt der Geist von Annie Palmer weiterhin in dem Gebäude, wir haben aber bei unserer Führung nichts davon mitbekommen. Ihr Grab befindet sich auf dem herrschaftlichen Anwesens.



Die Führung durch das Haus und den Garten war sehr schön angelegt. Wir waren wieder die einzigen Gäste und der Eintritt kostete mal wieder 20 Dollar pro Person. Nur diesmal haben wir gleich gefragt, ob der Guide im Preis inklusive ist - was er natürlich nicht war. Wir haben aber im Hotel gefragt, was man denn überlicherweise diesen verschiedenen Guides an Trinkgeld gibt und uns wurde geantwortet, dass man mit 5 Dollar richtig liegt. Also hatten wir diesmal 5 Dollar zur Hand und die Dame, die unsere Führung liebevoll durchgeführt hat, war zufrieden.

Zum Abschluss hat hat sie sogar am Grab von Annie Palmer ein Lied von Johnny Cash vorgetragen, der nicht nur verschiedene Ausstellungsobjekte gestiftet hat, sondern über die "Weiße Hexe" Annie Palmer ein Lied geschrieben und gesungen hat.

Wir durften nach der Führung den Garten des Anwesens allein erkunden und haben mal wieder die üppige Vegetation bewundert.







Da es zwischendurch und auch im Anschluss immer mal wieder etwas geregnet hat, sind wir spontant auf dem Weg zu unserer nächsten Unterkunft zur angeblich schönsten Kirche der Insel gefahren - die St. James Parish Church in Montego Bay. Auf dem Weg dahin hat uns ein Jamaikaner auf einem Fahrrad angesprochen. Er meinte, er kenne uns doch vom Mietwagenverleih. Wir konnten uns nicht an ihn erinnern, aber es liegt nahe, dass weiße Touristen in einem Auto dieses wohl gemietet haben. Er meinte dann er müsse uns unbedingt zur Kirche begleiten und hat uns in der Kirche dann auch einiges über die Geschichte der Kirche erzählt.



So haben wir gelernt, dass die Queen von England zu Besuch auf Jamaika diese Kirche besucht hat. ihr Sitzplatz war auch entsprechend gekennzeichnet.



Selbstverständlich wollte auch dieser Herr für seine unaufgeforderten Leistungen eine kleine Spende haben, die wir ihm in Jamaikanischen Dollar gegeben haben. Da wir nun die 5 Dollar Grenze kannten, ist es auch dabei geblieben und er schien nicht erbost darüber zu sein. Unsere Lektion von gestern haben wir gelernt :).

Weiter ging es durch Down Town Montego Bay. Zu unserer Überraschung war hier doch erneut sehr viel Armut zu sehen. Die Stadt schien versunken im Chaos und Dreck und den vielen Menschen, so dass uns nicht danach war, erneut auszusteigen und durch die Stadt zu schlendern. Wir waren auch weiterhin die einzigen Weißen und damit schon auffällig genug.



Am Ende von Montego Bay haben wir dann eine kleine Mall gefunden, die sehr Amerikanisch angehaucht war. Ein kleiner Snack bei Wendy's und danach einkaufen in einem bekannten Amerikanischen Supermarkt hat die Stimmung gehoben. Wir waren aber dennoch erstaunt, dass die Amerikanischen und uns bekannten Lebensmittel extrem teuer waren. Eine Tüte Chips kostet über 6 Dollar - das kann sich ein Jamaikaner sicher nicht leisten.

Der Weg nach Negril führte durch verschiedene Ortschaften, die alle von Armut geprägt waren.



Wir haben im Reiseführer gelesen, dass man die Menschen nicht ungefragt knipsen soll und haben daher keine Fotos gemacht. Aber es waren alles keine Orte, an denen wir gern ausgestiegen und spazieren gegangen wären.

Nach 1,5 Stunden sind wir dann an unserem neuen Hotel für die nächsten 2 Nächte angekommen und es war herrlich. Wir haben eines der besten Zimmer des Rockhouse Hotels in Negril, mit einer Terrasse direkt mit Blick auf das Meer.





Der Zugang zum Meer war aufgrund des stürmischeren Wetters und der noch stürmischeren See gesperrt. Das Hotel hat aber einen Meerwasser-Pool mit angrenzender Bar und einem kleinen Restaurant.





Nach einer erfrischenden Dusche und einem noch erfrischenderen Rum Punsch haben wir den Pool erkundet.



Es war herrlich. Negril und unser Hotel liegen direkt in Richtung Sonnenuntergang. Das Rockhouse ist auf Klippen errichtet, die viele Krabben und andere Tiere beherbergen.


(Suchbild)

Wir sind kurz an der Poolanlage spazieren gegangen, haben uns dann aber zum Sonnenuntergang doch wieder in den Pool begeben. Die tollen Bilder wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten.









Nachdem es Dunkel geworden ist, haben wir uns frisch gemacht und eines der beiden Restaurants des Hotels besucht. Bei cooler Reggae Musik gab es das typische Jerk Food (ich hatte Chicken, Sebastian Pork) und natürlich ein Red Stripe Bier dazu.





Diesmal hatten wir sogar etwas Platz für ein Dessert - einen Jamaikanischen Rum Kuchen mit Vanille-Eis. Sehr lecker! Wir haben direkt am Meer gesessen und den Wellen und der Musik gelauscht. Ein toller Ausklang für einen emotional wieder anstrengenden Tag.

Wir hoffen sehr, dass es morgen tolles Wetter und eine ruhige See geben wird, denn hier wollten wir einmal Schnorcheln gehen. Natürlich werden wir auch davon berichten. Nun aber erstmal gute Nacht - Ya Man!