Der 4. Wasserfall - ein Reinfall
Je länger wir auf dieser Insel sind, desto entspannter und irgendwie auch fauler wird man. Das kann aber auch daran liegen, dass wir am letzten Ort unserer Reise angekommen sind und nun doch auch etwas relaxen möchten.

Aber trotzdem waren wir auch heute nicht wirklich faul. Nachdem ich bekanntermaßen heute früh aufgewacht bin und den gestrigen Tag zusammengefasst habe, war Sebi auch wach und wir sind frühstücken gegangen. Die Sonne war bereits ziemlich heiß und Wolken gab es auch nur sehr wenige am Himmel.



Das Frühstück gibt es hier gleich neben dem Hauptstrand, den wir euch auch nicht vorenthalten möchten.



In diesem Resort kann man zum Frühstück zum Beispiel frische Waffeln oder frische Pfannkuchen bekommen und wir konnten uns einfach nicht entscheiden - also haben wir beides genommen. Es war himmlisch. Zu den Eierspeisen gab es eine große Auswahl an Toppings und auf dem folgenden Bild sieht man unsere Favoriten: Banane und Papaya in Ahorn-Sirup. Sebi hat sich auch noch frische Schlagsahne und weitere Früchte gegönnt, super lecker.



Wir haben gestern beschlossen, auch den vierten großen Wasserfall der Insel zu beklettern. Die Dunn's River Falls in Ocho Rio gehörten von allen Wasserfällen hier auf der Insel zu den angeblichen Highlights. Nachdem wir gestern auch erfahren haben, dass der Eintrittspreis (natürlich 20 Dollar pro Person) in unserem Zimmerpreis bereits inklusive ist, sind wir gegen kurz nach 10 in Richtung dieser Wasserfälle aufgebrochen.

Die Schlangen allein schon beim Parkplatz waren riesig, was die Stimmung etwas getrübt hat. Tapfer haben wir uns angestellt, wobei wir eine kurze Wartezeit hatten, da wir ja bereits die Eintrittskarten von unserem Hotel in der Hand hielten und diese Wartezeit umgehen konnten.

Hinter dem Eingang erwartete uns Rummel-Feeling und noch viel mehr Touristen. Für alle "Unvorbereiteten" gab es für 10 Dollar die notwendigen wasserfesten Schuhe. Für weitere 10 Dollar konnte man sein Gepäck wegschließen. Da wir im Reiseführer beide Kosten vorab lesen konnten, hattten wir die Badesachen schon an und die Schuhe sind so und so Teil unserer Standard-Ausrüstung für sämtliche Wasser-Aktivitäten. Somit haben wir nochmal Geld gespart und konnten weitere Schlangen umgehen.

Leider waren die Massen an Touristen mit verschiedenen Guides, die einen Non Stop gefilmt oder geknipst haben und die Ergebnisse gern gegen Geld anbieten, nicht zu übersehen. Wir sind gleich in eine Ruhezone in Form eines tropischen Gartens geflohen, der auch ganz nett angelegt war (wenn auch nur sehr klein).



Doch der erste Blick auf den Wasserfall hat uns erneut in die Realität von Wasserfall Nummer 4 geholt. Überall Touristen die von Animateuren zum Brüllen, Lächeln und Unfug machen angestiftet wurden. Händchenhalten innerhalb der enormen Menschenmassen war ebenfalls angesagt und ab ging es im Gänsemarsch die Wasserfälle hinauf.



Überall wo die natürlichen Pools angelegt waren, häuften sich die Gruppen noch weiter.



Selbst das Ende der Wasserfälle hat Menschenmengen in einer Schlange stehend offenbart.



Der Grund war vom Meer bzw. Strand aus gut sichtbar: Ein riesiges Kreuzfahrtschiff lag in Ocho Rios im Hafen.



Wir müssen an dieser Stelle gestehen, dass wir die Wasserfälle nicht betreten haben und nach dieser sehr ernüchternden Bilanz einfach fluchtartig diesen Ort des Schreckens verlassen haben. Wir waren uns beide einig, dass es diesmal sehr beruhigend war, dass wir hierfür keine 40 Dollar Eintritt bezahlen mussten und auch sonst keinerlei Kosten auf uns zukamen.

In einem Gespräch mit einer Jamaikanerin an einem unserer vorherigen Unterkünfte haben wir gehört, dass man die großen Dunn's River Falls am besten meidet und statt dessen die kostenfreien Little Dunn's River Falls besichtigen sollte. Dies machen wohl die Jamaikaner so. Wir haben etwas rumfragen müssen, denn da diese Wasserfälle umsonst sind, gibt es keinerlei Beschilderung. Aber da sie dem gleichen Fluss entspringen, wie die großen Wasserfälle, dauerte die Suche nicht lange.

Ganz alleine waren wir nicht und wir wurden auch schnell von einem weiteren Guide angesprochen. Da wir dies mittlerweile schon kennen und auch die Preise gut geläufig sind, haben wir ihn sogar runterverhandelt und eingewilligt, dass er uns die kleinen Wasserfälle zeigt.

Los ging es an einem Wurzelgebilde, welches uns als "natural Bob Marley" verkauft wurde. Dass dieses Gesicht Ähnlichkeit mit Bob Marley hat, kann man wohl nur mit genügend Gras erkennen, aber ein Gesicht ist auf jeden Fall zu sehen, oder?



Die kleinen Wasserfälle waren ebenfalls nett, wenn auch weniger spektakulär.



Die Tour bis nach oben dauerte vielleicht 15 Minuten, aber es war erfrischendes klares Wasser und wir waren nahezu allein dort, so dass es allemal Entschädigung für den ersten Reinfall war. Wir sind dankbar, dass wir bereits die anderen 3 großen Wasserfälle auf dieser Insel beklettert sind und somit schon viele schöne Bilder machen konnten und Eindrücke gesammelt haben.



Wie angekündigt haben wir für 14:30 Uhr die Wasserski-Fahrt gebucht und sind somit nach dieser kleinen Klettertour zurück ins Resort. Der große Strand ist schön, das Wasser klar und sogar halbwegs erfrischend.



Wir sind allerdings zunächst in den mineralischen Pool und in das Fisch-Becken gegangen. An der "Health Bar" gab es einen frischen Smoothie zum Mittag, denn vor dem Wasserski wollten wir uns nicht die Bäuche vollhauen.

Pünktlich ging es dann auf das schnelle Motorboot, welches uns zunächst eine Bucht weiter gefahren hat. Wir waren zu zweit plus die beiden Fahrer, sehr exklusiv. Da man hier höflich ist, hieß es beim Wasserski "Ladies first". Ich bin also ins klare blaue Wasser gesprungen und habe gleich beim ersten Versuch gestanden. Darüber waren wir alle sehr happy, denn das Paar vor uns hat 30 Minuten lang selbiges versucht - ohne Erfolg. Beide sind zwar mit Skiern im Wasser gewesen, haben es aber nicht hoch geschafft.

Ich bin dann richtig zügig die Küste entlang hinter dem Boot hergeflogen und nicht ein mal gestürzt. Der Fahrer ist auch mehrere Kurven gefahren und hat das Boot zum Stuckern gebracht, damit ich über eine kleine Buckel-Piste hüpfen konnte. Es war wirklich lustig aber besonders in den Händen und Unterarmen extrem anstrengend gewesen.



Im Anschluss war Sebi dran. Der erste Versuch hat ihn noch verunsichert, weswegen er losgelassen hat. Aber sofort beim zweiten Versuch stand auch er auf den Skiern und los ging die wilde Bootsfahrt. Auch er ist super um die Kurven geflogen und hat die Buckel gemeistert.





Nachdem uns beide die Kraft in den Händen und Armen verlassen hatte, ging es zurück ins Resort. Dort haben wir erstmal einen Drink zu uns genommen und uns geduscht. Die viele Zeit auf dem Wasser und vorher am Pool hat richtig Farbe gegeben.





Wir haben uns runtergekühlt und dann hat uns gegen 16:30 Uhr der Hunger eingeholt. Also kurz was angezogen und vor an den Hauptstrand.



Leider war gerade zwischen 17-18:30 Uhr alles zu, wir könnten nur was über den Room Service bestellen. Da wir aber für 19 Uhr einen Tisch in einem der hiesigen Restaurants reserviert hatten, haben wir uns einfach erneut an die Bar gesetzt und einfach den Hunger mit Trinken gestillt.

Die Sonne ging langsam unter, wobei wir hier keinen direkten Sonnenuntergang erleben können.





Dennoch gibt es viele schöne Bilder und einen toll gefärbten Himmel zu bestaunen.





Wie eben geschrieben, haben wir zu 19 Uhr einen Tisch in dem Mediterranen Restaurants reserviert. Hier herrscht auch ein strikter Dresscode, Männer dürfen weder Shorts noch T-Shirts noch offene Schuhe tragen. Also haben wir beide etwas schönes angezogen (wir waren auch hierauf vorbereitet) und sind Essen gegangen.

Es war ein Traum. Unsere erste Unterkunft war ja ebenfalls All Inklusive, aber leider hat die Qualität der Quantität weichen müssen. Hier ist es umgekehrt. Die Auswahl ist limitiert und durch den Dresscode wird auch der eine oder andere Gast abgeschreckt. Dafür gibt es aber hervorragendes Essen, wunderbar serviert in einer schönen Umgebung. Es gab Live Musik am Piano, es standen Kerzen und Blumen auf dem Tisch und es gab richtige Stoffsservietten. Das a la Carte Esssen kam in kleinen Portionen, weshalb wir bei den Vor- und Nachspeisen einfach mehrere genommen haben und alles probieren konnten.



(Im Bild: Ziegenkäse-Tarte mit Minz-Dressing, Yellow Fin Tuna an Erbsenpürree, orangierte Entenbrust)



Als Hauptgang hatte ich Lamm-Karree und Sebi hat Surf and Turf gehabt. Für ihn gab es frisch gefangenen Schwertfisch und ein Rindersteak.



Das Dessert war ebenfalls ein Traum. Sebi hatte eine Überdosis an Schokolade, dazu gab es ein Minz-Eis und für mich eine Rum-Creme Brullée.

Super gesättigt sind wir jetzt aufs Zimmer und werden heute wohl die Live-Musik später nicht mehr erleben. Es ist 21 Uhr und ich hoffe, dass diese Nacht etwas länger andauert als die letzte.