Dienstag, 12. September 2017
Von Mo'Bay nach Negril
Heute hieß es Abschied nehmen von dem Resort in Montego Bay. Der Tag begann mit blauem Himmel und Sonnenschein.



Wir haben die Koffer gepackt und uns im Resort noch einmal beraten lassen, wie wir das mit dem Betteln und Geld fordern besser in den Griff kriegen. Im Prinzip lautete der Tipp, dass wir Jamaikanische Dollar griffbereit haben sollen, weil die Leute darauf weniger scharf sind. Da wir bei dem ersten Geldautomaten nur die Amerikanischen Dollar ziehen konnten, haben wir uns gleich noch sagen lassen, wo es die Jamaikanischen Dollar gibt.

Also ging es nach dem Frühstück zunächst einmal zu einer Bank und wir haben sowohl Amerikanische, als auch Jamaikanische Dollar geholt. Im Anschluss ist es uns auch gelungen, das Auto einmal voll zu tanken.

Da das Wetter für heute immer mal wieder etwas Regen angesagt hat, sind wir zunächst Richtung Osten gefahren. Hier befindet sich Jamaikas angeblich berühmteste Gebäude, das Rose Hall Great House.



Das 1770 fertig gestelllte Anwesen war das Herrenhaus der Familie Palmer und zum Anwesen gehörten neben sehr viel Land auch 2000 Sklaven aus Afrika. Berühmt berüchtigt ist das Haus durch Annie Palmer, die der Legende nach 3 reiche Ehemänner in kürzester Zeit ermordete und zu guter Letzt selbst von einem befreiten (Lust-)Sklaven ermordet wurde.





Angeblich spukt der Geist von Annie Palmer weiterhin in dem Gebäude, wir haben aber bei unserer Führung nichts davon mitbekommen. Ihr Grab befindet sich auf dem herrschaftlichen Anwesens.



Die Führung durch das Haus und den Garten war sehr schön angelegt. Wir waren wieder die einzigen Gäste und der Eintritt kostete mal wieder 20 Dollar pro Person. Nur diesmal haben wir gleich gefragt, ob der Guide im Preis inklusive ist - was er natürlich nicht war. Wir haben aber im Hotel gefragt, was man denn überlicherweise diesen verschiedenen Guides an Trinkgeld gibt und uns wurde geantwortet, dass man mit 5 Dollar richtig liegt. Also hatten wir diesmal 5 Dollar zur Hand und die Dame, die unsere Führung liebevoll durchgeführt hat, war zufrieden.

Zum Abschluss hat hat sie sogar am Grab von Annie Palmer ein Lied von Johnny Cash vorgetragen, der nicht nur verschiedene Ausstellungsobjekte gestiftet hat, sondern über die "Weiße Hexe" Annie Palmer ein Lied geschrieben und gesungen hat.

Wir durften nach der Führung den Garten des Anwesens allein erkunden und haben mal wieder die üppige Vegetation bewundert.







Da es zwischendurch und auch im Anschluss immer mal wieder etwas geregnet hat, sind wir spontant auf dem Weg zu unserer nächsten Unterkunft zur angeblich schönsten Kirche der Insel gefahren - die St. James Parish Church in Montego Bay. Auf dem Weg dahin hat uns ein Jamaikaner auf einem Fahrrad angesprochen. Er meinte, er kenne uns doch vom Mietwagenverleih. Wir konnten uns nicht an ihn erinnern, aber es liegt nahe, dass weiße Touristen in einem Auto dieses wohl gemietet haben. Er meinte dann er müsse uns unbedingt zur Kirche begleiten und hat uns in der Kirche dann auch einiges über die Geschichte der Kirche erzählt.



So haben wir gelernt, dass die Queen von England zu Besuch auf Jamaika diese Kirche besucht hat. ihr Sitzplatz war auch entsprechend gekennzeichnet.



Selbstverständlich wollte auch dieser Herr für seine unaufgeforderten Leistungen eine kleine Spende haben, die wir ihm in Jamaikanischen Dollar gegeben haben. Da wir nun die 5 Dollar Grenze kannten, ist es auch dabei geblieben und er schien nicht erbost darüber zu sein. Unsere Lektion von gestern haben wir gelernt :).

Weiter ging es durch Down Town Montego Bay. Zu unserer Überraschung war hier doch erneut sehr viel Armut zu sehen. Die Stadt schien versunken im Chaos und Dreck und den vielen Menschen, so dass uns nicht danach war, erneut auszusteigen und durch die Stadt zu schlendern. Wir waren auch weiterhin die einzigen Weißen und damit schon auffällig genug.



Am Ende von Montego Bay haben wir dann eine kleine Mall gefunden, die sehr Amerikanisch angehaucht war. Ein kleiner Snack bei Wendy's und danach einkaufen in einem bekannten Amerikanischen Supermarkt hat die Stimmung gehoben. Wir waren aber dennoch erstaunt, dass die Amerikanischen und uns bekannten Lebensmittel extrem teuer waren. Eine Tüte Chips kostet über 6 Dollar - das kann sich ein Jamaikaner sicher nicht leisten.

Der Weg nach Negril führte durch verschiedene Ortschaften, die alle von Armut geprägt waren.



Wir haben im Reiseführer gelesen, dass man die Menschen nicht ungefragt knipsen soll und haben daher keine Fotos gemacht. Aber es waren alles keine Orte, an denen wir gern ausgestiegen und spazieren gegangen wären.

Nach 1,5 Stunden sind wir dann an unserem neuen Hotel für die nächsten 2 Nächte angekommen und es war herrlich. Wir haben eines der besten Zimmer des Rockhouse Hotels in Negril, mit einer Terrasse direkt mit Blick auf das Meer.





Der Zugang zum Meer war aufgrund des stürmischeren Wetters und der noch stürmischeren See gesperrt. Das Hotel hat aber einen Meerwasser-Pool mit angrenzender Bar und einem kleinen Restaurant.





Nach einer erfrischenden Dusche und einem noch erfrischenderen Rum Punsch haben wir den Pool erkundet.



Es war herrlich. Negril und unser Hotel liegen direkt in Richtung Sonnenuntergang. Das Rockhouse ist auf Klippen errichtet, die viele Krabben und andere Tiere beherbergen.


(Suchbild)

Wir sind kurz an der Poolanlage spazieren gegangen, haben uns dann aber zum Sonnenuntergang doch wieder in den Pool begeben. Die tollen Bilder wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten.









Nachdem es Dunkel geworden ist, haben wir uns frisch gemacht und eines der beiden Restaurants des Hotels besucht. Bei cooler Reggae Musik gab es das typische Jerk Food (ich hatte Chicken, Sebastian Pork) und natürlich ein Red Stripe Bier dazu.





Diesmal hatten wir sogar etwas Platz für ein Dessert - einen Jamaikanischen Rum Kuchen mit Vanille-Eis. Sehr lecker! Wir haben direkt am Meer gesessen und den Wellen und der Musik gelauscht. Ein toller Ausklang für einen emotional wieder anstrengenden Tag.

Wir hoffen sehr, dass es morgen tolles Wetter und eine ruhige See geben wird, denn hier wollten wir einmal Schnorcheln gehen. Natürlich werden wir auch davon berichten. Nun aber erstmal gute Nacht - Ya Man!