letzter Sonnenuntergang für diese Reise
Wir sind heute mit dem Bewusstsein aufgewacht, dass dies der letzte komplette Tag auf Jamaika für uns sein wird (für diesen Urlaub - you never know). Also haben wir es uns erstmal bei einem leckeren Champagnerfrühstück und frischem Omelette gutgehen lassen.



Eigentlich haben wir vorgehabt, um 9:30 Uhr die Schnorcheltour mitzumachen. Leider war das wohl etwas zu spontan, es waren keine Plätze mehr frei. Somit haben wir dies für morgen vor der Abreise vorgesehen, denn irgendwie hab ich Lust, noch einmal eine Runde zu schnorcheln.

Da wir am Vormittag sonst nichts weiter geplant hatten, ging es einfach kurzerhand an den Strand. Es war mal wieder ein sonniger nahezu wolkenfreier Tag und der Sonnenbrand hat sich erneut erholt, so dass wir noch ein wenig Bräune nachtanken wollten.



Da wir im Wasser auf den Luftmatratzen viel Sonne abbekommen haben, ging es am Strand unter eine schöne Palme. Die Drinks werden einem hier auch direkt an die Liege gebracht und wir haben es uns gut gehen lassen.

Mittag haben wir beim Beach-Grill am Strand genossen und ich hatte nach Rum Punsch und Erdbeer Daiquiri auch schon einen leichten Schwips.

Für den Nachmittag haben wir noch zwei der Sehenswürdigkeiten auf dem Plan stehen gehabt. Zunächst ging es zu den Green Grotto Caves, eine Ansammlung verschiedener Höhlen und Tunnel mit Stalagmiten und Stalaktiten, Fledermäusen, einem Wunschbrunnen und verschiedenen anderen Dingen.

Wir waren erneut die einzigen und haben somit wieder einen eigenen Tourguide gehabt. Dieser hat uns als erstes mit Helmen ausgestattet, da man sich in der Höhle an verschiedenen Stellen den Kopf stoßen kann.



Die erste Höhle war mit die größte und hat früher einmal eine Diskothek beinhaltet. Nachdem dieser Betrieb aber die in den Höhlen lebenden Tiere nach und nach verdrängt hat, wurde der Diskobetrieb eingestellt und die Höhlen wurden für Besichtigungen vorbereitet (Wege, Beleuchtung, Schilder etc) und umgebaut. Somit sieht man an verschiedenen Stellen noch in die Höhlen eingebaute Sitzmöglichkeiten oder küstlich hinzugefügte Wege, Becken oder Ablagemöglichkeiten.



Oft waren in der Decke Löcher zu sehen, durch die das Sonnenlicht oder Luftwurzeln der über uns wachsenden Bäume ihren Weg in die Höhlen bahnten.



An den Stellen ohne Sonne hat man die Steine mit künstlichem Licht gut in Szene gesetzt.





Immer mal wieder ging es tiefer in die Höhlen rein und ab und zu auch mal wieder zurück an die Oberfläche und in die nächste Höhle hinein. Leider war es relativ feucht, so dass es an der Oberfläche von Mücken wimmelte und wir ein paar Stiche eingefangen haben. Dennoch war die Vegetation in mitten von ehemaligem Korallen-Gestein beeindruckend.



Hier einer der Grotten-Seen, in diesem Falle nicht der Wunschbrunnen.



Teilweise hat unser Guide ein paar Lustige Anekdoten eingebaut. So ist hier bei dem eben gezeigten See zum Beispiel an einer Stelle die Gesteinsformation so gewachsen, dass bei dem Anstrahlen mit einer Taschenlampe der Schatten des Steins auf dem Wasser ein Batman Zeichen formt.



Nach der knapp einstündigen Führung durch die Höhlen haben wir noch kurz mit unserem Guide ein paar unserer Fotos und Videos angesehen. Es stellte sich heraus, dass der junge Guide noch nie die Blue Mountains gesehen hat und somit haben wir ihm die Autofahr-Videos auf die Berge der Blue Mountains und ein paar Bilder gezeigt. Er hatte uns darum gebeten und es war erneut ein nettes Gespräch mit einem jungen und aufgeschlossenen Jamaikaner.

Fährt man nochmal gut 20 Minuten weiter Richtung Mo-Bay dann erreicht man das letzte Ziel unseres Tages - die Luminous Lagoon. Hierbei handelt es sich um eine Bucht bzw. Lagune bei der sich zwei Wasserströme treffen. Zum einen kommt hier der kühle Fluss Martha Brae an und zum anderen spült das warme salzige Meerwasser in diese Bucht. Die Bucht ist nur knapp 1 Meter maximal tief und die beiden Wasserschichten vermischen sich nicht wirklich. Das unten liegende Wasser enthält an dieser Stelle eine hohe Konzentration an Dinoflagellaten, ein algenähnlicher Mikroorganismus, der bei Berührung leuchten kann.

Wir waren etwas früh dran, so dass es beim Eintreffen am Pier von Falmouth noch hell war.



Wir haben im Restaurant vor Ort einen Kaffee getrunken und ein Eis gegessen und auf den Sonnenuntergang gewartet.



Dieser kam natürlich und es war bei wolkenlosem Himmel erneut schön anzusehen.





Mit der Dunkelheit ist unser Boot (und gefühlt 20 weitere) dann losgefahren in die leuchtende Bucht.



Mutige durften dann in dieser Bucht schwimmen. Das war allerdings ein schwieriges Unterfangen. Wie beschrieben ist die Bucht nicht besonders tief. Berühft man den Boden und vermengt den Schlick mit der unteren Wasserschicht, dann leuchten die Organismen nicht mehr. Wenn also die verschiedenen Touristenströme auf verschiedenen Booten in dieser Bucht alle gleichzeitig kurz nach Sonnenuntergang schwimmen gehen, teilweise ins Wasser springen oder mit Blitzlicht aufs Wasser leuchten, dann sieht man nicht mehr viel. Wir haben das Wasser sowohl bei der Bootsfahrt, als auch beim Schwimmen um uns herum leuchten sehen. Allerdings ist dieses doch relativ schwache Leuchten auf den Bildern nicht zu erkennen.

Dieses Naturschauspiel ist übrigens nur an 4 Stellen auf der Welt zu entdecken und die Luminous Lagoon in Jamaika ist von diesen die am hellsten leuchtende Bucht. Für uns wird dies sicher nicht so schnell vergessen, wenn wir das aufgrund der Dunkelheit auf den Bildern auch nicht mit euch teilen können.



Wir sind gut 1 Stunde in der Bucht unterwegs gewesen und im Anschluss hieß es dann für Sebi das erste Mal im Dunkeln die Straßen von Jamaika entlang. Zum Glück ist die Bucht nicht irgendwo versteckt in den Bergen, so dass man eine sehr gute Straße ohne Löcher entlang fährt bis zum Hotel. Allerdings war uns schon bei den verschiedenen sehr schlechten Zuständen der Autos bei Tag klar, dass es hier in der Nacht kein Spaß ist, wenn man sich mit dem Auto fortbewegt.

Somit war die Rückfahrt doch etwas stressig. Die Jamaikaner sind im Dunkeln schwer zu erkennen, Autos haben teilweise gar kein Licht mehr oder fahren im Dunkeln, Laternen gibt es wenn überhaupt nur in den Ortschaften, Straßenmarkierungen sind Mangelware und da es hier keinen TüV gibt, hat nahezu jedes Auto Probleme mit dem Vorderlicht. Entweder es war zu hoch eingestellt oder die Fahrer haben Fernlicht angehabt, um besser zu ssehen. Wir waren somit ständig extrem geblendet. Da Fahrbahnmarkierungen meist fehlten und man durch den Linksverkehr auch als Fahrer direkt auf der Seite des Gegenverkehrs sitzt und besonders angestrahlt wird, war die Rückfahrt ziemlich hart. Zum Glück machen wir das jetzt nicht noch einmal.

Wir sind leider erst nach 21 Uhr hier angekommen, so dass das Essen in einem der Restaurants nicht mehr möglich war. Daher haben wir den Luxus des Zimmerservice genutzt und uns das Essen auf den Balkon liefern lassen.



Gesättigt und müde von den vielen Eindrücken werden wir sicher bald schlafen gehen. Gute Nacht.